Sie haben telefonisch oder über Ihren Haus- oder Facharzt einen ersten Vorstellungstermin bei uns vereinbart, bei dem wir uns zunächst kennenlernen. Für diesen Termin nehmen wir uns bewusst viel Zeit. Gerne dürfen Sie Familienangehörige oder enge Freunde mitbringen: Vier Ohren hören bekanntlich mehr als zwei. In aller Ausführlichkeit werden wir mit Ihnen das Therapieziel und die Erfolgsaussichten der Therapie besprechen und Sie in verständlichen Worten über den Ablauf der Bestrahlung, mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie über die anschließende Nachsorge informieren.
Es ist ausreichend Zeit für alle Ihre Fragen, Sorgen und Ängste, die sie in ruhiger Atmosphäre und ohne jeden Zeitdruck äußern können. Nehmen Sie sich etwas zum Schreiben Es ist ausreichend Zeit für alle Ihre Fragen, Sorgen und Ängste, die Sie in ruhiger Atmosphäre und ohne jeden Zeitdruck äußern können. Nehmen Sie sich etwas zum Schreiben mit, um sich während des Gespräches Notizen machen zu können.
Wir beraten Sie über eventuelle therapeutische Alternativen und vermitteln bei Bedarf einen Termin bei einem weiteren Spezialisten für eine Zweitmeinung. Ihre Bedürfnisse und Wünsche stehen von Anfang an im Mittelpunkt unserer Bemühungen.
Im Laufe des Gespräches werden wir Ihnen einen Aufklärungsbogen für die Strahlentherapie aushändigen und mit Ihnen besprechen. Der Bogen hat eine ähnliche Funktion wie die Beipackzettel von Medikamenten: Aus juristischen Gründen werden darin alle möglichen Nebenwirkungen aufgeführt – allerdings ohne Unterscheidung, welche eher häufig, gegebenenfalls oder so gut wie nie auftreten. Umso wichtiger ist es, dass wir den Bogen ausführlich durchsprechen. Gemeinsam werden wir klären, welche Punkte auf Sie und Ihre Erkrankung zutreffen und Nichtzutreffendes streichen.
Nachdem alle Ihre Fragen von uns beantwortet wurden, unterschreiben Sie den Aufklärungsbogen. Er dient als Einverständniserklärung und ist Vorbedingung für den Start der Behandlung. Sollten Sie zunächst noch Bedenkzeit benötigen, vereinbaren wir gerne einen zweiten Termin.
Eine Kopie des Aufklärungsbogens geben wir Ihnen mit nach Hause, so dass Sie noch einmal alles in Ruhe durchlesen, überdenken und sich gegebenenfalls weitere Fragen überlegen können. Am Tag der Planungs-Computertomographie (Planungs-CT) haben Sie die Möglichkeit, uns in Ruhe zwischenzeitlich aufgetretenen Fragen zu stellen.
Schließlich erhalten Sie von uns die Termine für das Planungs-CT und die erste Bestrahlung. Am Tag der ersten Bestrahlung bekommen Sie einen Therapieplan ausgehändigt, der alle weiteren Bestrahlungstermine sowie den ersten Nachsorgetermin enthält.
Ihr zuweisender Arzt und Ihr Hausarzt werden von uns innerhalb weniger Tage über die geplante Therapie informiert. Sie erhalten von uns eine Kopie dieses Arztbriefes zugeschickt.
Der nächste Schritt ist die Durchführung einer Computertomographie zur Planung bzw. Berechnung Ihrer Strahlentherapie. Unser Planungs-CT von der Firma Siemens (SOMATOM Sensation Open) besitz eine extra große Öffnung von 82 cm und stellt somit auch für Patienten mit Platzangst in aller Regel kein Problem dar. Gerne können Sie bereits am Tag der Erstuntersuchung das Gerät kurz ansehen - dies führt bei vielen ängstlichen Patienten zur raschen Beruhigung – ein Blick sagt mehr als tausend Worte.
Das CT wird ohne Kontrastmittel und bereits in der späteren Bestrahlungsposition gefahren. In der Regel liegen Sie auf dem Rücken und geeignete Lagerungshilfsmittel dienen Ihrer Bequemlichkeit bzw. stabilisieren Ihre Lage, um später bei der Bestrahlung unwillkürliche Bewegungen zu minimieren.
Bei Bestrahlungen im Kopf-Hals-Bereich fertigen wir eine individuelle Bestrahlungsmaske an. Diese dient ebenfalls dazu, dass der Kopf während der kurzen Zeit der Bestrahlung möglichst ruhig liegt.
Anschließend werden auf Ihrer Haut (bzw. auf die Maske) einige Markierungen aufgezeichnet. Diese werden mit einem durchsichtigen, wasserdichten Pflaster abgeklebt, so dass sie bis zur ersten Bestrahlung erkennbar bleiben und wir Sie dann im Bestrahlungsraum wieder genauso wie bei der Planungs-CT lagern können.
Insgesamt dauert das Planungs-CT etwa 15 Minuten (inklusive Lagerung, Aufzeichnen der Markierungen etc.), danach können Sie wieder nach Hause gehen.
In der Regel dauert es etwa eine Woche, bis anhand des Planungs-CTs von einem Team aus Strahlentherapeuten und Medizinphysikexperten (MPE) Ihr individueller Bestrahlungsplan erstellt wird. Hierzu zeichnet Ihr Arzt in das Planungs-CT die Regionen ein, die einerseits bestrahlt bzw. anderseits ganz besonders geschont werden müssen. Im Anschluss plant ein Medizin-Physiker, wie diese Bestrahlung am besten zu verwirklichen ist. Zuletzt erfolgt eine gemeinsame Besprechung von Arzt und MPE, so dass Sie am Ende eine für Sie optimale Bestrahlung erhalten. Ziel ist es, den Tumor mit der notwendigen Dosis zu bestrahlen und das gesunde Gewebe maximal zu schonen.
Die Strahlentherapie beginnt in der Regel etwa eine Woche nach dem Planungs-CT. Für die Bestrahlung reicht es aus, die Körperregion mit den eingezeichneten Markierungen freizumachen. Danach begleitet Sie die MTRA in den Bestrahlungsraum und hilft Ihnen auf den Bestrahlungstisch. Falls der Kopf oder der Hals bestrahlt wird, legen Ihnen die Assistentinnen die angepasste Maske an, die - mit Ihrem Namen gekennzeichnet - im Bestrahlungsraum aufbewahrt wird.
Bei der ersten Bestrahlungssitzung ist neben der/dem MTRA auch ein Arzt anwesend. Mit Hilfe eines Lasers wird das Bestrahlungsgerät auf die Computer-geplanten Markierungen ausgerichtet. Unmittelbar vor der ersten Bestrahlung (und in regelmäßigen Abständen während der Therapie) wird die Genauigkeit der Lagerung und Exaktheit der Einstellung mit Verifikations-Röntgenaufnahmen bzw. einer CT direkt am Bestrahlungsgerät überprüft und digital gespeichert. Jede Änderung oder Einstellung neuer Bestrahlungsfelder wird ebenfalls mit Kontrollaufnahmen überprüft und grundsätzlich durch einen Facharzt kontrolliert und erst dann für die Bestrahlung freigegeben.
Ist die Einstellung optimal, verlassen alle Mitarbeiter den Bestrahlungsraum und Sie bleiben für die kurze Zeit der Bestrahlung allein im Therapieraum. Über eine Sprechanlage können Sie mit uns und wir mit Ihnen jederzeit Kontakt aufnehmen. Zudem sehen wir Sie permanent über eine Videoanlage.
Insgesamt dauert die erste Bestrahlung etwa 30 Minuten.
Schon nach wenigen Bestrahlungen wird sich eine gewisse Routine einstellen und die Angst, die Sie unter Umständen am Tag der ersten Bestrahlung hatten, wird sich rasch verringern. Nebenwirkungen treten – wenn überhaupt – in aller Regel erst nach mehreren Bestrahlungen und vor allem langsam auf, so dass wir genug Zeit haben, bei Bedarf zu reagieren.
Bei den in der Regel täglichen Bestrahlungen (von Montag bis Freitag) werden Sie von erfahrenen MTRAs betreut. Die einzelnen Sitzungen dauern in der Regel maximal 15 bis 20 Minuten (einschließlich Wartezeit und der Zeit in der Umkleidekabine).
Falls es im Verlauf der Therapie zu Fragen, Unsicherheiten oder Problemen kommt, stehen Ihnen die behandelnden Ärzte und das Team jederzeit zur Seite. In regelmäßigen Abständen werden Sie auch von einer Ärztin/ einem Arzt gesehen, kurz zu Ihrem Befinden befragt und ggf. untersucht werden.
Sie haben aber natürlich jeden Tag die Möglichkeit, Ihren Arzt zu sprechen. Zögern Sie nicht dies auch in Anspruch zu nehmen. Es gibt keine dummen Fragen!
Unmittelbar nach der letzten Bestrahlung erfolgt noch einmal ein ausführliches Gespräch mit dem Strahlentherapeuten. Hierbei werden wir Sie über eventuell erforderliche Verhaltensmaßnahmen (Haut- oder Schleimhautpflege, begleitende Medikamente, etc.) beraten. Außerdem werden wir das Nachsorgekonzept und die weitere ärztliche Betreuung mit Ihnen besprechen.
Sollten sich kurze Zeit nach Abschluss der Strahlentherapie Begleiterscheinungen der Behandlung verstärken, was manchmal wenige Tage nach der letzten Bestrahlung noch auftreten kann, dürfen Sie uns natürlich jederzeit umgehend aufsuchen.
Nach Abschluss der Strahlentherapie übernimmt Ihr Haus- oder Facharzt, der Sie zu uns überwiesen hat, wieder Ihre Betreuung und koordiniert eventuell notwendige weitere Therapieschritte bzw. die Kontrolluntersuchungen.
Wir sind nach der Strahlenschutzverordnung zu einer regelmäßigen nebenwirkungsbezogenen Nachsorge verpflichtet. Dies dient unserer Qualitätskontrolle. Vor allem aber interessieren wir uns auch künftig für Ihr Befinden und unseren gemeinsamen Behandlungserfolg.
Deshalb findet etwa 6 Wochen nach Ende der Strahlentherapie ein erster Nachsorgetermin bei uns statt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Akutreaktionen durch die Bestrahlung bereits weitestgehend abgeklungen. Die Folgetermine planen wir einmal pro Jahr.
Bei Problemen oder Fragen stehen wir Ihnen und unseren Kolleginnen und Kollegen, die Sie ansonsten betreuen, selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.