Vor der Bestrahlung müssen Sie die entsprechende Körperregion entkleiden. Bitte bringen Sie zu jeder Bestrahlung ein Handtuch mit, damit Sie möglichst bequem und warm liegen können. Die MTRAs werden mit den Vorbereitungen für Ihre Behandlung schon weitestgehend fertig sein, wenn Sie den Bestrahlungsraum betreten. Sie legen sich auf den Bestrahlungstisch und werden anschließend in die Behandlungsposition gefahren. Sie sollten dann so entspannt und ruhig wie möglich liegen. Um die Körperbewegungen noch stärker zu reduzieren und um die Genauigkeit zu verbessern werden besondere Lagerungshilfen benutzt. Während der eigentlichen Bestrahlung ist das Bestrahlungsteam außerhalb des Bestrahlungsraumes. Das Team kann Sie über Kameras und eine Sprechanlage jederzeit sehen und hören und die Bestrahlung bei Bedarf jederzeit unterbrechen. Nach der Bestrahlung helfen Ihnen die MTRAs aufzustehen und Sie können sich wieder anziehen.
Den genauen Ablauf wird Ihr Arzt mit Ihnen bei einem Gespräch nochmals erläutern.
Die einzelnen Sitzungen nehmen nur wenige Minuten in Anspruch. Sie werden für fünf bis zehn Minuten im Bestrahlungsraum sein, der Zeitaufwand inklusive einer eventuellen kurzen Wartezeit beträgt ca. 15 bis 20 Minuten pro Termin.
Die Kontrollaufnahmen dokumentieren, dass die zu bestrahlende Region präzise erfasst wird. Ggf. werden kleine Korrekturen in der Positionierung vorgenommen.
Man erkennt auf den Aufnahmen in der Regel nicht, ob der Tumor bereits geschrumpft oder geheilt ist.
Aufgrund der modernen Bestrahlungstechniken gibt es heute bei den meisten Strahlenbehandlungen keine oder nur noch leichte Hautreaktionen (ähnlich wie bei einem leichten Sonnenbrand). Sie können jedoch auftreten, wenn die Haut wegen eines entsprechenden Tumorsitzes mit einer höheren Dosis behandelt werden muss, z.B. bei Bestrahlungen von Kopf-Hals Tumoren oder bei Brustkrebs. Diese Reaktionen verschwinden innerhalb von wenigen Wochen nach Abschluss der Strahlentherapie.
Ihre bestrahlte Haut braucht vorsichtige Pflege! Sie sollten die Haut sauber und trocken halten. Sie dürfen nicht baden, können aber gerne duschen und die Haut kurz mit einer milden Seife reinigen. Beim Abtrocknen sollte man nicht rubbeln.
Falls Sie Markierungen für die Bestrahlung auf der Haut haben, sollten Sie aufpassen, dass diese durch Waschen oder Abtrocknen nicht verschwinden. Sollte das mal passieren, informieren Sie bitte Ihre MTRA und zeichnen Sie diese auf keinen Fall selbst nach.
Deos oder Parfums sollten in der bestrahlten Region vermieden werden.
Vermeiden Sie während der Bestrahlung enge Kleidung. Tragen Sie stattdessen Kleidung aus Baumwolle oder synthetischen Materialien, die nicht scheuert oder einengt.
An Cremes oder Salben darf ebenfalls nur verwendet werden, was der Arzt ausdrücklich erlaubt. Ihr Arzt wird Sie über die Hautpflege informieren.
Langfristig ist bestrahlte Haut oft anders pigmentiert als vorher, also entweder etwas dunkler oder auch heller. Die Schweißdrüsen können sich zurückbilden.
Die Strahlentherapie wird so schonend wie möglich durchgeführt. Dennoch lassen sich Nebenwirkungen nicht immer ganz vermeiden. Diese sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängen insbesondere von der bestrahlten Körperregion, der Höhe der täglichen Dosis und der Häufigkeit der Bestrahlungen ab.
Vor der ersten Bestrahlung werden Sie von Ihrem Strahlentherapeuten über alle möglichen akuten und chronischen Therapiefolgen ausführlich aufgeklärt. Er informiert Sie darüber, wie man Nebenwirkungen verringern oder (bei Bedarf) behandeln kann. Wenige Wochen nach der letzten Bestrahlung klingen die Akutreaktionen meist vollständig wieder ab.
Viele Patienten spüren während der Behandlung eine verstärkte Müdigkeit (Fatigue-Syndrom).
Die Sorge vieler Patienten, dass eine Bestrahlung immer mit Übelkeit und Erbrechen oder einem Haarverlust verbunden ist, ist oft unberechtigt. Entsprechende Symptome können lediglich auftreten, wenn ein Tumor im Bauchraum bzw. im Kopf bestrahlt wird.
Es hängt von der Anordnung der Strahlenfelder und der Strahlendosis ab, ob und in welchem Ausmaß die genannten Nebenwirkungen auf Sie zutreffen werden.
Wenn Sie Nebenwirkungen spüren, geben Sie bitte Ihrem Arzt oder Ihrer MTRA Bescheid. Es gibt zahlreiche Maßnahmen und Medikamente, um die Nebenwirkungen zu lindern.
Ja. Nehmen Sie die Ihnen verschriebenen Medikamente weiterhin wie gewohnt ein.
Bitte informieren Sie uns aber vor der ersten Bestrahlung, welche Medikamente Sie einnehmen.
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Patienten, die im Bereich von Mund, Rachen oder Kehlkopf bestrahlt werden, haben andere Auswirkungen als beispielsweise eine Brustkrebspatientin, bei der der Verdauungstrakt nicht im Strahlenfeld liegt.
Patienten, deren Behandlung den Verdauungstrakt nicht betrifft, haben keine Auswirkungen auf Ernährung und Verdauung zu befürchten. Sie können sich wie gewohnt ernähren, wobei sie auf eine gesunde ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Kalorienzufuhr achten sollten.
Patienten, die im Hals-Nasen-Ohren-Bereich bestrahlt werden, erhalten von uns eine spezielle Ernährungsberatung.
Wenn Sie in der Beckenregion bestrahlt werden, sollten Sie darmanregende Nahrungsmittel vermeiden, um das Risiko von Durchfall zu vermindern. Eine gesunde Mischkost und viele kleine Mahlzeiten sind empfehlenswert.
Während der Strahlentherapie gibt es keine Notwendigkeit, zusätzlich Vitamine oder andere Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.
Viele Patienten greifen aus Angst vor Nebenwirkungen zu Mitteln, denen nachgesagt wird, sie würden vor „Strahlenschäden“ schützen und Nebenwirkungen lindern. Dazu gehören vor allem Vitamine, Mineralstoffe und andere Nahrungsergänzungsmittel.
Die überwiegende Zahl dieser Produkte sind allerdings gar keine Arzneimittel und haben auch keinen Stellenwert in der Krebstherapie. Insbesondere für manche Vitamine wird diskutiert, ob sie nicht sogar die Wirkung der Bestrahlung beeinträchtigen könnten. Der vermeintliche Schutz vor Nebenwirkungen, den sog. Radikalfänger oder Antioxidantien wie Vitamin A, C oder E bieten, würde zumindest theoretisch der erwünschten Wirkung ionisierender Strahlung in Tumoren entgegenstehen. Geschützt würden also nicht nur gesundes Gewebe, sondern auch die Krebszellen.
Die Behandlungen sollten grundsätzlich zu den vorgesehenen Terminen erfolgen. Wenn ein oder zwei Bestrahlungen wegen Krankheit oder Gerätewartung ausfallen, wird die Wirksamkeit nicht beeinträchtigt, die Sitzung muss aber nachgeholt werden. Sie sollten während der Behandlungszeit keine längeren Bestrahlungspausen machen. Wenn Sie schon länger eine Reise gebucht haben, hilft Ihnen unser Team mit einer Bescheinigung für die Reiserücktrittsversicherung.